Hochbeet Bauanleitung

Ein Hochbeet bietet eine ganze Reihe von Vorteilen, sowohl für die darin gezogenen Pflanzen als auch für den Gärtner.

Ein Hochbeet ist im Prinzip die Weiterentwicklung des Hügelbeets, das in seiner Grundform eine Art umgenutzter Komposthaufen ist. Auch ein Hochbeet zeichnet sich daraus aus, dass in seinem Inneren ein großer Anteil organischen Materials eingebracht wird, das langsam verrottet und als langjähriger Nährstoff- und Wasserspeicher dient. Hinzu kommt, dass der Boden, den die Pflanzen im Hochbeet zum Wurzeln und zum Wachsen nutzen vollständig optimiert werden kann. Standortnachteile des Gartens wie zu schwere oder zu leichte Böden, ein zu sauerer Boden oder ein geringer Nährstoffgehalt, sind beim Anlegen eines Hochbeetes ohne Relevanz.

Für den Menschen, der das Hochbeet nutzt, ist sein augenfälliges Merkmal, die Höhe, von besonderer Bedeutung. Das bei einem normalen Beet oftmals mühsame und zum Rückenverschleiß führende Bücken fällt weg, das Wachstum der Pflanzen sowie ihr Gesundheitszustand ist einfach zu kontrollieren und ein Hochbeet erleichtert die Pflanzenpflege ungemein.

Ein Hochbeet kann mit wenig handwerklichem Geschick in Eigenarbeit errichtet werden. Wichtig für ein gelungenes Hochbeet ist vor allem die Wahl des Standortes und die richtige Größe. Ein Hochbeet sollte nicht zu breit sein, damit auch die Pflanzen im zentralen Beetbereich einfach zu erreichen sind. Außerdem sollte es nicht zu flach sein, um genügend Volumen für rottefähige Substanz vorzuhalten.

Der Standort, an dem das Hochbeet gebaut wird, sollte auch sein endgültiger Standort sein. Es gibt heute auch so genannte mobile Hochbeete, die über einen festen Boden verfügen und durch angebrachte Rollen oder Räder mobil gestaltet werden. Hierbei handelt es sich aber nicht um echte Hochbeete, sondern eher um eine Sonderbauart von Pflanzkübeln.

Der Standort ist natürlich nach den Gegebenheiten im Garten auszurichten. Wenn hier ein hinreichend großer Freiraum gegeben ist, empfiehlt es sich das Beet nach der Himmelsrichtung und nach der Nachbarschaft großer Gewächse oder Bauwerke auszurichten. Optimal ist es, die Längsachse des Hochbeetes von Norden nach Süden zu legen. Hierdurch sind die Lichtverhältnisse für die Pflanzen auf dem Beet zu jeder Zeit günstig. Auch wegen der Lichtverhältnisse sollte das Beet an einem Standort errichtet werden, der nicht von Bäumen, Grenzbefestigungen oder dem Wohnhaus beschattet wird. An den Untergrund sind keine hohen Anforderungen zu stellen, grundsätzlich könnte ein Hochbeet auch auf einer Betonfläche platziert werden. Der Untergrund sollte jedoch nicht zu weich oder zu morastig sein, denn ein Hochbeet ist kein Leichtgewicht. Es sollte bedacht werden, dass ein Beet von 90 Zentimeter Höhe und 90 Zentimeter Breite auf jedem Meter Länge in Gewicht von deutlich über 1.000 Kilogramm hat und dementsprechend zu Untergrundverformungen führen kann, wenn der Boden zu weich ist.

Ist der Standort gefunden und abgesteckt, kann mit dem Bau des Beetes begonnen werden. Hierfür werden Bretter für die Seitenwände, Kanthölzer als vertikale Stütz- und Befestigungselemente, Holzschrauben für die Befestigung sowie ein Drahtgitter und eine Folie als Schutzmaterialien benötigt.

 

Der Bau des Hochbeetkastens beginnt mit dem Einschlagen der Kanthölzer als Stützelemente. Bei einem zwei Meter langen Beet sollten nicht nur die vier Eckpunkte, sondern mindestens noch die Mittelpunkte der Längsseiten mit Kanthölzern versehen werden. Die Länge richtet sich nach der Höhe des Hochbeetes und nach der Einschlagtiefe. In der Regel ist eine Einschlagtiefe von 0,4 Metern ausreichend, nur bei weichen Böden kann keine tiefere Verankerung erforderlich werden. Für ein zwei Meter langes und 90 Zentimeter breites und hohes Beet werden also sechs Kanthölzer mit einer Länge von je 1,3 Metern benötigt. Die Hölzer sollten untern angespitzt werden, damit das Einschlagen gelingt. Um genügend Stabilität und eine hinreichende Befestigungsfläche zu bieten, sollte die Querschnittsfläche der Kanthölzer mindestens acht mal acht Zentimeter betragen.

Nachdem das vertikale Gerüst aus den Kanthölzern errichtet ist, werden die Fassungsbretter angebracht. Optimal ist es, wenn die Länge der Bretter über die Gesamtlänge des Beetes reicht. Die Bretter werden durch Holzschrauben mit den Kanthölzern verbunden. Hierzu sollten korrosionsbeständige Schrauben aus Edelstahl benutzt werden, da die langfristige Materialbeanspruchung sehr hoch ist. Die Bretter sollten aus massiver Eiche oder Lärche bestehen. Preisgünstiger können auch Kiefernbretter verwendet werden, die aber weniger langlebig sind. Die Hölzer sollten naturbelassen sein und etwa drei bis vier Zentimeter dick sein. Ihre Anzahl richtet sich nach ihrer Breite und der Beethöhe.

Wenn der Hochbeetkasten fertig gestellt ist, wird sein Boden mit einem feinmaschigen Draht ausgelegt, um das Eindringen von wühlenden Schädlingen zu verhindern. Außerdem wird das Innere des Hochbeetkastens mit der Folie ausgekleidet, was der Langlebigkeit des Holzkastens dient.

Hochbeet befüllen

Bei der nun folgenden Füllung des Beetes sollten von unten nach oben zwei Regeln beachtet werden. Die Füllung erfolgt von grob zu fein und von jung zu alt. Im unteren Teil werden also grobe Materialien, die noch nicht zersetzt oder schwer kompostierbar sind, eingebracht.



Dies können Strauchschnitt, kleinere Baumstubben und andere pflanzliche organische Bestandteile sein. Selbst Papier kann hier eingebracht werden, wenn dieses keine schädlichen Druckfarben enthält. Nach oben hin wird mir feinerem Material wie Laub, Rasenschnitt und schließlich frischem Kompost aufgefüllt.

 

 

Als Letztes erfolgt eine Abdeckung mit einer Schicht aus reifem Kompost, der mit einer dünnen Bodenschicht abgedeckt werden kann.

Damit ist das Hochbeet fertig und kann bepflanzt werden. Die Pflege ist einfach, ein Hochbeet wird grundsätzlich nicht umgegraben. Die Verrottung der Füllmaterialien führt zu einer ständigen Zufuhr von Nährstoffen, eine Düngung erübrigt sich.

Die Verrottung bedingt aber auch einen Volumenverlust, sodass jedes Jahr eine gewisse Menge Kompost nachgekippt werden muss. Die organische Substanz im Hochbeet besitzt ein hohes Wasserspeichervermögen, sodass eine Beregnung im Vergleich zu einem normalen Gartenbeet weniger intensiv erfolgen muss.

 

Die Mühen des Eigenbaus belohnt das Hochbeet mit einem hohen Ertragsreichtum und einem großen Komfort durch die einfache Pflege. Auch wer keinen "grünen Daumen" hat, wird mit einem Hochbeet schnell nachhaltige Erfolge erzielen.

Pflanzenkunde für Pflanzenfreunde